Rutheneum-Bote
Veritati obligatus
Rutheneum-Bote
Rutheneum Corona Politik Meinung Klassenfahrten Buchtipps Wissen Über Mitmachen Newsfeed Leserbrief Kontakt mehr...
RUTHENEUM-BOTE Die Schülerzeitung des Goethe-Gymnasiums/Rutheneums seit 1608 Gera Rutheneums

Bei jedem Website-Aufruf speichern wir Browser und Betriebssystem des Nutzers in einer Statistik. Diese erfassten Daten sind dabei völlig anonym und erlauben weder einen Rückschluss auf die Identität des Nutzers noch die Erstellung eines digitalen Fingerabdrucks. Wenn du dem widersprichst, verzeichnen wir deinen Aufruf ohne zusätzliche Daten. Weitere Informationen erhältst du auf der Datenschutzseite. Hier gelten zudem die Nutzungsbedingungen.

Einwilligen Widersprechen
enthält Meinung und Zynismus



15.07.2020 Beitrag teilen Beitrag teilen: Domain: https://OK Link wurde kopiert!



Foto: © Bernd Pisczan

Folgende Teilnehmer haben beim Kreativwettbewerb gewonnen – herzlichen Glückwunsch!

Kategorie 1: „Sieger der Herzen“
1. Platz: Lena Kloß (10m) – 88 ❤️ im schul.cloud-Channel #Kreativwettbewerb
2.Platz: Maxine Günther (11DE) – 62 ❤️
3. Platz: Gustav Blaß (11MA) – 50 ❤️

Kategorie 2: Vielseitigkeit
1. Platz: Florentine Knorr (11DE) – Text „Introspektion“, 2 Gemälde, bemalte Steine
2. Platz: Angelina Breitschuh (9/1) – 2 Kreativtexte, Malerei „Hommage“
3. Platz: Olivia Schubert (11DE) – Text „Iphigenie“, Bild Impression nach Monet

Kategorie 3: Kreativtexte Kl. 9/10
1. Platz: Emma Kosmanek (9/2) – Poetry Slam
2. Platz: Selina Hoffmann (10/1) – „Brief an den Coronavirus“
3. Platz: Anna-Lena Reimann (9/2) – Poetry Slam

Kategorie 4: Kreativtexte Kl. 11/12
1. Platz: Lisa-Marie Opitz (11DE) – „Familienspaß mit Corona“, Lyrik, Satire
2. Platz: Sophie Schubert (11DE) – „In den Sternen“, Essay
3. Platz: Lilly Wiesner (11DE) – „Die ach so veränderte Welt nach Corona“, Essay/Glosse

Kategorie 5: Malerei und Grafik Kl. 9 – 12
1. Platz: Anna Walther (12m, Jurymitglied) – „Isolation“ (Frau am Fenster), „Selbstliebe“, „Monet“
2. Platz: Sasette Förster (9m) – grafische Bilderserie
3. Platz: Rosalie Blau (11MA) – „Blaues Boot“, „Adaption nach Caspar David Friedrich“

Kategorie 6: Kreativkids
1. Platz: Leonias Lifka (5/3) – bemalte Steine
2. Platz: Matteo Poppe (6/1) – Corona-Trommeln
3. Platz: Helene Schrader (7/2) – Schlurfkäfer (Objekt, Inszenierte Fotografie)
4. Platz: Amélie Behling (6/1) – Corona-Mangas
5. Platz: Joline Wolfram (6/1) – Corona-Löwenzahn
6. Platz: Thy Tién Tina Tran (5/2) – Corona-Porträt

Sonderpreis
Yannick Albert (10m) – Rapsodie in AS-Moll, Deutsche Nationalhymne in C-Moll

Die Jury
Silva Wallstabe, Luise Börner, Ulrike Veit, Guntram Wothly, Anna Walther, Frank Lohse

Unten findet ihr alle Gewinnerwerke.



Kurz vor Schluss mag ich noch zwei Texte von mir reinstellen: Einmal einen äußerst kurzen Essay, in den es um die Zusammenhänge zwischen Corona und Schokolade geht. Das war ein Gedanke, der mir bei dem Versuch (Betonung liegt bei Versuch haha) eine Kurzgeschichten zu schreiben durch den Kopf ging.

Der zweite Text ist ein (ebenfalls sehr kurzer) Poetry Slam, oder sowas in der Art. Ich wollte einmal die positiven Seiten der ewigen Schulpause durch Corona zeigen. (Damit mein ich natürlich nicht Corona selbst, sondern die Folgen davon) Denn als es wieder möglich war zu reisen, nutzen mein Freund und ich die Gelegenheit um zu deiner Familie in Bayern zu fahren und mit meinen Eltern nach Brandenburg zu fahren . (Natürlich hielten wir uns an alle Hygieneregeln und blieben trotzdem viel drinnen).





Von Angelina Breitschuh



Bei meinem Bild habe ich Aspekte aus vielen unterschiedlichen einzelnen berühmten Werken genommen und in meinem vereint. Zu sehen sind unter anderem DaVinci, Hundertwasser, Picasso, Van Gogh...



Von Angelina Breitschuh



– Der Text arbeitet mit bzw. ist inspiriert von „Ich und Du“ (Gestört aber Geil feat. Sebastian Hämer) –

Ich und Du- wir, wir reißen die Wolken auf und
Ich und Du- wir, wir machen den Himmel blau
denn, hey, hier kommen wir und uns hält niemand auf Das alles dachte ich zumindest

Wir, wir sind wie Dick und Doof
Du Macher, Ich Philosoph,
doch zusammen ein echt gutes Team.
Ich und Du- wir, wir sind wie Sommer und Winter
Du kalt, Ich warm
doch zusammen haben wir unseren eigenen Charme
und irgendwie kriegen wir alles hin
und alles was wir brauchen sind wir und die Zeit die uns bleibt.
Ich und Du, wie eine Biene ohne Stich, was wäre ich ohne dich? Nichts!
Denn wie ein Teddy ohne Bär macht leben, lieben und lachen gar nichts her, wenn man es nicht teilt.
Wir, wir sind unser kleinstes gemeinsames Vielfaches und doch der größte Teiler, du rennst gegen einen Pfeiler, aber, ich fang dich auf, denn, das Leben nimmt seinen Lauf
doch zusammen lebt sich alles leichter und
Alles, was wir brauchen sind wir und der Moment, der Augenblick, ein Fragment das uns zusammenhält wenn alles beginnt doch gleichzeitig endet.
Und uns hält niemand auf- dachte ich zumindest.
Ich und Du- wir, wir sind zu Allem bereit, leuchten zu zweit, schwerelos und völlig losgelöst schweben wir in unserer eigenen Welt, die uns zusammenhält.
Wir, wir fliegen fort an einen anderen Ort an dem wir schwerelos sind, wie der Wind und das Kind in uns erwacht.
Und was haben wir gelacht über uns, über Gott und die Welt und wie diese zusammenhält. Denn Zusammenhalt ist wie Asphalt,
eine Straße der Hoffnung und des Vertrauens, des „aufeinander bauens“

Ich und Du, wie Blinde und Kuh,
du bist der Sehende und ich lasse es zu und lasse mich fallen Und ich falle, und falle, und falle, und falle…

Dann schlage ich auf, ich dachte du fängst mich und hilfst mir wieder rauf, doch, falsch gedacht, denn anscheinend halten wir uns nur selber auf.
Ich und Du, wie Balsamico und Basilikum
fast gleich und doch zu verschieden
Wärst du nur geblieben
Warum hast du nichts gesagt, warum habe ich eigentlich nie gefragt?
Ich und Du, wie Feuer und Eis, wir laufen im Kreis doch kommen nicht an
Ach lassen wir doch einfach den Scheiß!
Ich- völlig losgelöst und aufgelöst in einer zerbrochenen Welt in der irgendwie nichts mehr zusammenhält.
Du-chillst jetzt deine Base, Hakuna Matata und lebst jetzt dein Leben,
ich, steh daneben, für immer vereint hast du gesagt, ein Leben lang Zeit, hast du gesagt, doch jetzt wieder allein, war es das wirklich wert?
Ich, ich schließe mich ein, will nur noch allein sein und in Selbstmitleid baden
Graue Wolken verschlingen mich, ich glaubte du liebst mich wirklich?
Ich und Du-dachte ich zumindest
Ich, ich ließ es zu und dachte, uns hält niemand auf
Doch anscheinend nimmt das Leben nicht nur seinen Lauf, sondern auch leider keine Rücksicht.

Doch es geht weiter, manchmal scheitert man, manchmal ist alles heiter
Doch Ich und Du, wir, wir sind nicht allein
Ich muss mich befrein und vorwärts gehen und du wirst sehen
Irgendwann reißen die Wolken wieder auf und der Himmel ist nicht mehr grau, sondern strahlend blau
Und mich, mich hält niemand auf. -Ich-

Von Anna-Lena Reimann, 9/2



Ich verliere mich selbst
An den reißenden Faden
In meiner Hand,
An den grellen Bildschirm,
Die betäubenden Stimmen,
Die weißen Wände.
Aus sich hinausgehen ist leicht.
Aber zurückfinden zu sich selbst?


Es ist leicht, sich die Augen
Am Bildschirm zu verbrennen und seinen Kopf
Zu verlieren in der weißen Wand.
Es ist leicht, sich betäuben zu lassen
Von reißerischen Stimmen.
Aufhören zu atmen
Unter dem Verband des blutspuckenden Mundes.
Sich selbst loslassen.


Ich bin nicht isoliert, wenn ich mich allein auf dem Boden um weiße Wände sitzend sehe und mich atmen höre. Alles ist da.
Alle Erinnerungen, alle Ringe und Bänder, alle tiefen Augen und Meere, alle Geister und Farben, alle Düfte, alle Schmerzen, vor allem die, die ich meinte längst vergessen zu haben.
Wie schön wäre jetzt ein einsamer Moment der Stille in einer Menschenmenge! Ich aber bin hier und werde erdrückt von allem auf einmal. Ich kann nicht mehr fliehen: Nicht in mich selbst, dort ist keine Ruhe mehr und kein Raum, nicht nach außen, dort warten Spiegel auf mich. Sie zeigen mir meine Schatten, vor allem die, die ich meinte längst vergessen zu haben.


Was ich will:
Alle Sachen aus diesem Raum werfen und verbrennen,
die Wände sprengen,
vor allem die inneren,
alle bekannten Augen vergessen,
zum Mond schwimmen, nie zurückkommen.


Die bellenden Hunde,
Die hungernden Herzen,
Die faulenden, sommeratmenden Blätter,


Die eisumfangenen Hände,
Die sterbenden Himmel,
Die brechenden Ringe,


Die schreienden Kinder,
Die lachende Kälte,
Die stürzenden Paläste,


Verschwommen von oben würde ich sie betrachten,
Es wäre still und die Spiegel zerbrochen,
Die Blase um mich wieder da,
Die Gärten in mir wieder im Sommer,
Fern von Menschen,
Fern von mir als Mensch.


Ein kleines Stückchen Isolation-
Das wäre zu leicht.

Von Florentine Knorr, 11/DE



19:30 Uhr – Zeit fürs Abendbrot. Traditionell mit der ganzen Familie vorm Fernseher im Wohnzimmer. Weil nichts Gescheites kommt, landen wir wieder bei 3Sat in der „Kulturzeit“. Eine Art Nachrichtensendung. Seit Corona bin ich dauerhaft zu Hause. Die Schule läuft übers Internet und Klavierunterricht sowie Schauspielkurs sind entfallen. Ziemlich viel Zeit also, um über ein paar Dinge nachzudenken. Irgendwann kommt man schnell zu dem Punkt, an dem man vor dem Spiegel steht und sich fragt: Wer ist das und was hat er hier zu suchen? Und dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder totales Aufbegehren - kurzgesagt, du weißt ganz genau, wer das im Spiegel ist. Oder Möglichkeit 2: Du verfällst in eine Krise, weil du null Plan hast, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Durch Corona bist du auch noch gezwungen, dich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzten. Man kann davor ja nicht fliehen. Wegen Ausgangssperre und so. Naja, in meinem Fall endet es damit, dass ich meist deprimiert im Bett herumliege, aller fünf Minuten Instagram checke und mich echt beherrschen muss, nicht gleich wieder zum Kühlschrank zu rennen. Für mich hat sich in diesen Zeiten also eigentlich nicht viel verändert, denn diese Phasen sind mir schon längst bekannt. Ich steh morgens also entspannt um 8 Uhr auf und freue mich schon auf das pünktliche Mittagessen um 12 Uhr. Ich muss sagen, ich bin mit der Schule absolut NICHT überfordert. An manchen Stellen macht es sogar echt Spaß und durch das selbstständige Arbeiten habe ich so einige Dinge kapiert. Nun fehlen mir auch keine sozialen Kontakte, denn erstens gibt es da noch meine Schwester, mit der ich mich besser nicht verstehen könnte - und jetzt ernsthaft, wir sind Seelenverwandte - und zweitens gibt es das Internet. Ich kann dauerhaft mit meinen Freunden in Kontakt sein. Ob das eine kleine Nachricht, ein Anruf oder doch ein Austausch von Corona-Memes ist. Ja, es geht sogar so weit, dass man anfängt, gemeinsame Ausflüge nach dieser langweiligen Zeit zu planen. Mit meiner Schwester habe ich jedenfalls die Leidenschaft zum Tischtennis entdeckt. Einfach unsere Straße entlang, rechts abbiegen, Hauptstraße überqueren und dann sind wir auch schon auf einem Stück Rasen – in der Mitte die Tischtennisplatte. Natürlich wird der Weg ganz lässig mit Flip-Flops bestritten. Ich habe gelernt, wie man einen Auflauf kocht, habe wieder einen Versuch gestartet, ein Buch zu lesen, liebe jetzt Erdbeeren über alles und habe das Zimmer umgestaltet. Doch viele Leben um mich herum, außerhalb meines Zuhauses, hat es härter getroffen. Menschen bangen um das Leben ihrer Verwandten, bangen um ihren Job, ihre Zukunft. Mütter versuchen alles unter einen Hut zu bekommen: Homeoffice, Haushalt, Kinder. Die Eltern schlüpfen in die Rolle des Lehrers und Unterhalters. Ausgangsbeschränkungen verhindern das Treffen mit Freunden, den Besuch von Veranstaltungen und das Unternehmen von Ausflügen. Zu Hause gibt es wenig Ablenkungen. In allen Medien immer dasselbe Thema, das uns dauerhaft daran erinnert in welcher Krise wir gerade stecken und welche Folgen das für unsere Zukunft haben könnte. Kein Entkommen kann man also sagen. Auch nicht bei 3Sat in der „Kulturzeit“ - 19:30 Uhr. Diese Sendung bringt mich eh immer mal zum Höchstpunkt meiner Aggression. Gerade läuft wieder „Kultur tro(t)z Corona“. Doch gerade Beiträge von diesen Möchtegern-Intellektuellen, von diesen Nobody-Autoren, die versuchen ein kreatives Video zu drehen, sich vor ihre weiße Raufasertapetenwand setzen, ihren Kaktus in der Hand halten und mir erklären, wie sich ihr Leben verändert hat und wie schwer es für sie in dieser Zeit ist und überhaupt, das wird die Welt ja sowas von verändern. Und sie müssen es wissen, denn sie sind ja Intellektuelle. Sie verstehen die Menschen. Genau diese Beiträge zeigen mir nur, wie bekloppt die Krise die Menschen macht. Brauchen wir denn eine Pandemie, um über unser Leben und unsere Zukunft nachzudenken? Brauchen wir eine Pandemie, um zu erkennen, welche Werte uns wichtig sind? Brauchen wir ernsthaft eine Pandemie, um für andere da zu sein? Das ist doch absolut traurig. Zeigt uns das nicht, dass es genau dieses soziale Leben ist - die Arbeit, die Schule - das uns davon abhält, uns auch mal mit uns zu beschäftigen? Zeit zu haben, um über alles nachzudenken? Darüber nachzudenken, was uns antreibt, und was uns wichtig ist? Für mich ist klar, dass diese Zeit, diese Phase ein Ende haben wird. Was wir daraus mitnehmen, ist jedem selbst überlassen. Ich glaube an keine veränderte Welt nach Corona. Ich sehe Menschen, die sich vielleicht öfter die Hände waschen und die jetzt wissen, wie sie mit sich selbst Zeit verbringen. Einige haben sicher ihre kreative Seite entdeckt oder haben ernsthaft einen Plan für ihre Zukunft gemacht. Manche Freunde sind sich jetzt näher als zuvor. Andere legen mehr Wert auf ihre Gesundheit. Doch wie alles auf dieser Welt, wird auch die Angst und der Stillstand vergehen. Die Welt wird wieder die alte sein. Das Thema wird nicht mehr 24/7 in unseren Köpfen schweben. Wir werden immer mal zurückblicken und uns daran erinnern, wie wertvoll Zeit ist. Ich habe jedenfalls auch nach Corona, keinen wirklichen Bock zur Schule zu gehen. Aber immerhin habe ich gelernt, was man sich zum Mittag alles so kochen kann. Ist ja auch schonmal was.

Von Lilli Wiesner, 11/DE



Wir schreiben das Jahr 2020 und es ist ein Einschnitt in die Geschichte der Menschheit. Seit mehr als 80 Tagen befinde ich mich fernab von Thoas in Griechenland, isoliert von der Welt. Die Jahreszeiten ziehen trostlos an mir vorbei, Gedanken schwirren ohne Anker in meinem Kopf umher.

Vor über zwei Monaten habe ich Tauris und damit auch Thoas und mein normales, alltäglich geglaubtes aber auch schmerzhaftes Leben verlassen. Ich frage mich nun immer mehr, ob das die richtige Entscheidung war. Ist das vielleicht der Auslöser für all das Unheil gewesen? Es ist alles anders. Täglich spreche ich flehend zu den Göttern, bitte um Gnade und frage, womit die Menschheit dieses grauenvolle Schicksal verdient hat... obwohl ich auf Letzteres die Antwort im Inneren selbst geben kann. Du fragst dich sicherlich, von welchem Schicksal ich dir berichte. Nun, wo soll ich da anfangen? Es begann weit entfernt von meiner Heimat in einem Ort in China. Ein Virus - tödlich. Auf einem Markt, so wird berichtet, brach er aus. Die Menschen gerieten, oder besser, geraten immer noch in Panik. Sie sterben. Es erreichte dann nach einer kurzen Weile den Punkt, an dem Personen auf die Straße fielen und nicht mehr aufwachten. Die Obersten der Welt beschlossen: Isolation und das für alle. Jeder Mensch allein in den eigenen vier Wänden ohne Sozialleben. Nun ja, den Göttern sei Dank, habe ich Orest, meinen geliebten Bruder. Zu zweit leben wir in diesem riesigen Haus ohne Freunde, ohne auch nur eine Menschenseele. Ich fühle mich hilflos und von allen Göttern verlassen.

Wie ich schweren Herzens lernen musste, scheint die Menschheit, welche eigentlich voller Tugenden sein sollte, verloren. Von Hass erfüllt, verliert sie ihre Ideale: Humanität, Toleranz und Gewaltlosigkeit. Was passiert, wenn man die gesamte Welt einsperrt? Zu Beginn Akzeptanz und Zusammenhalt, Hoffnung wurde immer und überall verbreitet, jedoch von Angst, Trauer und Schmerz untergraben. Junge Menschen wie ich wollten nicht nur zuschauen, wir wollten helfen, wir wollten etwas unternehmen. Also begannen wir, den Alten und Bedürftigen unter die Arme zu greifen. Und siehe da! Die Lage verbesserte sich. Doch das sollte nur von kurzer Dauer sein. Die Zahl der Infizierten stieg und mehr Menschen starben. In der Isolation ist es schwer, seinen Prinzipien treu zu bleiben, denn alles ist anders. Mich plagen so viele Gedanken und Gefühle. Ich vermisse auf eine gewisse Weise Thoas und Tauris, meinen Tempel, den Hain am Meer. Ich weiß nicht, was mit diesem Teil meines Lebens im Moment geschieht. Lebt Thoas noch? Geht es ihm gut? All diese Fragen rauben mir meinen Optimismus und meinen Schlaf. Dann sorge ich mich natürlich auch um Orest, Griechenland und die Welt. Ich bete, doch vergebens. Manchmal, wenn ich schlafen kann, träume ich von diesem Tag auf Tauris am Meer, als Orest und Pylades auftauchten. Geplagt von Trauer und Heimweh und doch voller Hoffnung stand ich da am Wasser. Das weite Meer ist etwas Besonderes. Es birgt alle Antworten in sich. Man muss nur richtig zuhören. Es strahlt aber auch Unendlichkeit aus und lässt mich glauben, dieses Unheil findet nie ein Ende. Wir verirren, wir verlieren uns darin. Aber dann erinnere ich mich an Thoas und sein Versprechen und das lässt mich aufschauen. Es wird ein Ende geben, denn alles hat ein Ende, wie ich in meinem Leben nur zu oft erfahren habe. Wessen Ende das letztendlich sein wird, steht noch in den Sternen.

Die Zeit der Isolation hat etwas in den Menschen bewirkt. Ob es etwas Gutes ist, kann ich dir nicht sagen. Erschreckend war ein Vorfall, der sich erst kürzlich ereignete. Ein Mann mit anderer Herkunft und Hautfarbe wurde von einem amerikanischen Polizisten ermordet. Und genau das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Jetzt haben wir auf der ganzen Welt Zustände, die einem Bürgerkrieg gleich kommen. Von Hass erfüllt gehen Millionen Menschen auf die Straße. Einige von ihnen zünden Häuser an, plündern Läden oder wenden der Polizei gegenüber Gewalt an. Hass mit Hass zu bekämpfen ist für mich nicht der richtige Weg. Wir brauchen Humanität, Frieden, Gewaltlosigkeit und Toleranz. Die Menschen müssen sich gegenseitig akzeptieren, respektieren und lieben. Wieder ist es die Gewalt des männlichen Geschlechtes, die uns ins Verderben stürzt. Die Individualität des Einzelnen soll geschätzt werden. Alle haben wir das Recht auf Selbstverwirklichung, Meinungsfreiheit und auf ein Leben. Thoas zeigte Stärke, als er mir diesen Weg durch seine Entscheidung ermöglichte. Andere sollten seinem Beispiel folgen.

Es ist dunkel, düster, kalt. Die Tage ziehen an mir vorbei. Ich verliere die Orientierung. Hass, Bosheit, Trauer, Gewalt, Krankheit verdunkeln mein Leben und die ganze Welt. Wofür Anfang des Jahres Feuer und Rauch in Australien und Wäldern anderer Nationen verantwortlich waren, sind es heute die Menschen selbst. Doch da! Ein Licht am Ende des Tunnels. Zusammenhalt, Toleranz, Akzeptanz und Humanität lassen Hoffnung und Optimismus erstrahlen. Die Menschheit steht an einem Wendepunkt. Sie muss sich wandeln und das wird sie auch. Ob zum Guten oder zum Schlechten liegt in unserer Hand und mit der Hilfe der Götter treffen wir die richtige Entscheidung.

Ich warte und warte und warte. Ich versuche mich nicht zu verlieren. Der Weg für ein neues Zeitalter ist bereitet. Die Götter werden uns leiten!

Sollte dieses Buch, mein Tagebuch, dich, jemand finden und lesen, wenn ich nicht mehr bin, dann muss er es als Lehre verstehen und mit deiner Hilfe lernen und lehren, es allen Menschen da draußen zeigen und helfen.

Du weißt, dass es ein Ende gefunden hat, wenn ich mich nicht mehr melde. Welches Ende das sein wird, bleibt dir verborgen.

Von Olivia Schubert, 11/DE



Mein Wecker zeigt dreizehn Uhr sieben.
Ich hatte mir vorgenommen, das Aufstehen heute mal nicht aufzuschieben, Doch wie jeden Tag bleibe ich lieber liegen.
Aus meinem Dachfenster scheint mir das grelle Sonnenlicht Unbarmherzig und fast schadenfreudig lächelnd ins Gesicht.
Mit einer Hand verdecke ich noch schnell die Sicht.
Zwei Zimmer weiter höre ich, wie es lautstark kracht.
Mein Wecker zeigt dreizehn Uhr acht.
Und so bin ich erwacht.

Der Fußboden gleicht einem Minenfeld,
Durch Kleidung, Bücher, ein paar Essensreste bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ich frage mich nicht, was meine Mutter davon hält.
Im Nachthemd springe ich über den selbst herbeigeführten Müll,
Da höre ich zwei Zimmer weiter lauteres Gebrüll.
An der Tür angekommen wird es plötzlich still.
Einen Moment überlege ich, mich einfach davonstehlen.
In letzter Zeit scheint mir der Antrieb für soziale Interaktionen zu fehlen, Doch schließlich würde mich wohl ein schlechtes Gewissen quälen.

„Diese Teufel, diese Virologen!
Schuld sind eh nur die da Oben!
Haben mich um meine Freiheiten betrogen!“,
Höre ich es dann aus dem Zimmer schallen.
Ich öffne die Tür und sehe meine Mutter in einen Putzwahn verfallen. Wütend lässt sie unsere Inneneinrichtung zu Boden knallen.
Meine Anwesenheit scheint sie kaum zu registrieren.
Stattdessen versucht sie die Flecken am Boden zu kaschieren.
Als sie mich entdeckt, will ich gerade aus dem Zimmer marschieren.

„Es ist doch alles verrückt in diesem Land!“
Verrückte gibt es hier wie Sand am Strand,
Denke ich, da hält sie auch schon den Sprühreiniger in der Hand. Energisch bekämpft sie den imaginären Schmutz.
Ich frage mich, ob sie weiß, dass man das nicht für den Boden benutzt. „Hörst du dir wieder Verschwörungstheorien an?“, frage ich verdutzt.
„Das sind Argumente, die auf Fakten basieren.“,
Sagt sie und versucht, das Holz mit noch mehr Chemikalien zu malträtieren. „Natürlich. Versuch bloß nicht, den Kopf zu verlieren.“

Mit knurrendem Magen trete ich in die Küche ein.
Dort sitzt mein Bruder auf dem Tisch kauernd, ganz allein.
Seitdem er seine Freundin nicht mehr sieht, kriecht er still in sich hinein. Er hält das Handy, die Brücke zum letzten Zufluchtsort,
Fest umklammert, schreibt seiner Freundin Wort um Wort,
In der Hoffnung, dies führe ihn von der Einsamkeit fort.
Einen Moment überlege ich, mich einfach davonstehlen.
In letzter Zeit scheint mir der Antrieb für soziale Interaktionen zu fehlen, Doch schließlich würde mich wohl ein schlechtes Gewissen quälen.

„Geht es dir gut? Du schaust etwas bedrückt.“,
Nach Momenten der Stille, frage ich mich, ob der Kontaktversuch glückt. Zur Antwort ist es ein Mittelfinger, der in mein Sichtfeld rückt.
Der Junge blickt starr auf das Handy, als wäre er besessen. Währenddessen suche ich zwischen Dosen und Konserven etwas zu essen. Meine Anwesenheit hat der Bruder schon fast wieder vergessen.
Das Lebensmittelhorten läuft bei uns schon seit einiger Zeit.
Es fühlt sich an, als machten sich meine Eltern für einen Krieg bereit, Doch ich glaube, dass es ihnen ein Gefühl der Kontrolle verleiht.

Mein Weg führt mich weiter, noch tiefer ins Haus,
Ins Arbeitszimmer meines Vaters, es sieht wüst dort aus.
Aus dem Homeoffice kommt er nur noch selten heraus.
Er arbeitet recht viel, von Tag bis Nacht.
Zuerst dachte ich, es wär in ihm der Ehrgeiz erwacht,
Doch in Wahrheit hat er nur Zeit weit weg von uns verbracht.
Einen Moment überlege ich, mich einfach davonstehlen.
In letzter Zeit scheint mir der Antrieb für soziale Interaktionen zu fehlen, Doch schließlich würde mich wohl ein schlechtes Gewissen quälen.

„Ich habe dir Frühstück mitgebracht.“
„Das hatte ich schon heut Morgen halb acht.“
„Hab es auch selbst gegessen“, sage ich und er lacht.
Seit Tagen sehe ich ihn nur noch im Bürostuhl sitzen,
Früher ließ er wenigstens Ansätze von Bewegungslust aufblitzen,
Heute kommt er schon vom Treppensteigen ins Schwitzen.
Es ist traurig zu sehen, wie er sich hinter dem Homeoffice verbarrikadiert. Es scheint, als wäre es ihm egal, was mit dem Rest der Familie passiert. Und ich fürchte, dass sich jeder in dieser Familie einzeln verliert.

So führt mich mein Weg im ganzen Haus herum.
Jeder geht mit der Krise irgendwie anders um.
Der Eine wird lauter, der Andere stumm.
Es gibt Einen, den die Nähe zum Anderen erdrückt.
Und den Anderen, dem jeder Kontaktversuch missglückt.
Am Ende haben wir eine Familie, die immer weiter auseinander rückt. Sicher sollte man nicht stets aufeinander kauern,
Doch mittlerweile erfüllt mich die Isolation mit Bedauern.
Dass wir uns immer weiter auseinander leben lässt mich erschauern.

Alles, was früher als selbstverständlich galt,
Ist jetzt anders und zwischen all der Veränderung suchen wir noch immer Halt. Die Normalität verliert langsam ihre Gestalt.
Wir suchen nach Antworten zwischen all den Sorgen:
Wie geht es weiter? Was passiert morgen?
Was ist aus dem gewohnten Leben geworden?
Und niemand weiß so richtig, wie es weiter geht,
Was noch geschieht, wohin der Wind sich dreht,
Nur, dass jetzt plötzlich jeder allein dasteht.

Wir waren schon immer verrückt, doch nie getrennt verrückt.
Man könnte meinen, die Krise hätte uns näher zusammen gerückt,
Doch jetzt hat sich bloß jeder in sein eigenes Zimmer verdrückt.
Es scheint, als wüsste niemand mit dem Anderen umzugehen,
Doch vielleicht sollten wir die Zeit nutzen, um uns nacheinander umzusehen. Endlich wieder vereint sein, statt einzeln in der Gegend rumzustehen.
Alles, was früher als selbstverständlich galt,
Ist jetzt anders, doch zwischen all der Veränderung geben wir uns gegenseitig Halt. Und langsam gewinnt die Normalität wieder an Gestalt.

Von Lisa-Marie Opitz, 11/DE



Ich habe den Poetry-Slam „Abendvorstellung“ geschrieben und würde ihn nun gerne hier teilen. Der Text erzählt davon, wie ich mich oft in dieser Zeit zuhause gefühlt habe, wenn einem die ganze Arbeit über dem Kopf zusammen wächst und man sich allein mit seinen Gedanken wiederfindet. Ich denke, es gibt ein paar Schüler, die sich so ähnlich fühlen, und ich hoffe der Text gefällt euch.



Von Emma Kosmanek



Es ist dunkel.
Nur die Laternen in unserer Straße geben einen leichten gelblichen Schein ab.
Es ist ruhig.
Nur ab und zu fährt ein Auto an unserem Haus vorbei und zerschneidet für einige Sekunden die Stille der Nacht.
Ich weiß, dass es jetzt soweit ist, dass die Zeit weit genug herangeschritten ist.
Ich gehe zum Fenster und öffne es, in der Hoffnung, dass es nicht bewölkt ist.
Und ich werde nicht enttäuscht. Über mir funkeln die Sterne, und mit jeder Minute werden es mehr.
Der Anblick eines gut gefüllten Sternenhimmels hatte schon immer eine besondere Wirkung, doch ich glaube, gerade in einer Zeit wie dieser, ist seine Bedeutung noch einmal gestiegen.
Wenn man nämlich nach oben in die weite Ferne schaut, wird man nicht von Nachrichten über die „große Pandemie“ überschüttet, sobald man nur das Radio oder den Fernseher anschaltet.
Man wird nicht an jeder Ladentür angehalten um Abstand zu Mitmenschen zu wahren. Man trifft nicht auf ein Meer von Atemschutzmasken, sobald man vor die Tür, spätestens wenn man in den Supermarkt oder andere Läden geht.
Nein.
Schaut man in den Sternenhimmel, überkommt einen das Gefühl der Freiheit.
Was sonst als Ort für scheinbar unmögliche und weit entfernte Träumereien galt, ist jetzt zu einem Symbol dafür geworden, dass sich nicht alles verändert.
Besser gesagt, ist die ganze Natur eine gute Möglichkeit zu sehen, dass nicht das ganze Leben auf der Erde umgekrempelt wurde.
Denn die Bäume haben sich von krakeligen braunen Gebilden zu grün und weiß blühenden Skulpturen gewandelt. Aus der kalten und grauen Atmosphäre ist eine schöne helle Frühsommerluft geworden. Wo es vor einigen Monaten noch still war, singen jetzt die Vögel.
Und jeden Tag geht die Sonne auf und sie geht wieder unter.
Das Naturleben läuft genau so weiter wie immer. Es folgt einem Rhythums, der genau vorgibt, was als nächstes passiert.
Und während sich dieser Kreislauf immer weiter bewegt, scheint bei uns Menschen das Leben für einige Monate stillgestanden zu haben.
Was hat die Natur wohl während dieser Zeit gesehen? Was hat sie sich gedacht?
Vielleicht haben sich die Tiere gewundert, warum so wenige Menschen draußen unterwegs sind. Und warum sind die Wiesen, wo sonst große Picknickdecken lagen und Menschen miteinander gelacht haben, so leer?
Man könnte vermuten, dass auch die Tiere gemerkt haben, dass etwas anders ist als sonst. Aber stört sie das wirklich?
Vielleicht sind sie auch froh, dass endlich einmal nicht so viele Zweibeiner in ihrem Zuhause große Partys feiern und den ganzen Müll liegen lassen. Vielleicht war es auch mal eine schöne Abwechslung, nicht den ganzen Tag Tausende von Metall-Gefährten auf den großen Straßen an einem vorbeirauschen zu sehen, zu hören und zu riechen.
Man weiß es nicht.
Und wie sieht wohl die Erde von weiter oben aus? Es ist Freitagabend. Partyzeit!
Doch wo sonst dröhnende Musik aus kleinen Clubs dringt, wo sonst um diese Jahreszeit große Festivals stattfinden, und Open-Air-Konzerte die Menschen nicht nur in die Zuschauerreihen, sondern auch in anliegende Parks locken, scheint jetzt eine gähnende Stille zu sein.
Und inmitten dieser Stille stehe ich an meinem Fenster und schaue in den Nachthimmel. Wer weiß? Vielleicht bin ich ja nicht die einzige.
Vielleicht sieht man von oben jetzt keine bunten Neonlichter, sondern geöffnete Fenster und Gärten, in denen Menschen sehnsüchtig den Kopf in den Nacken legen, und sich in eine andere Realität träumen.
Ich weiß es nicht. Doch was ich weiß, ist, dass diese Zeit uns Menschen einiges gelehrt hat. Zum Beispiel, dass wir wertschätzen sollten, ein so freies und in gewisser Weise auch unbekümmertes Leben führen zu können.
Vielen wurde vielleicht auch wieder deutlich, wie viel ihnen die Familie bedeutet, jetzt wo man sich lange nicht sehen durfte.
Oder aber uns wurde einfach mal wieder gezeigt, wie gut wir es haben. Nachdem man an fast jeder Ecke nur noch negative Sachen zu hören bekommen hat, war es wahrscheinlich auch mal an der Zeit, den Menschen zu zeigen, dass sie sich glücklich schätzen können, wenn sie Freunde und Familie haben, mit denen sie sich treffen können und dass die Zeit mit den Lieben genauso schön sein kann, wie ein großer Flug in ein weit entferntes Land. Lange Zeit war beides unmöglich. Nun geht es langsam wieder bergauf. Man kann wieder Leben in der Stadt sehen. Und nicht nur Angst und Hektik in den Augen der Menschen. Ob es so bleibt und wie schnell wir wieder zum „normalen“ zurückkommen, das weiß, wie so vieles heutzutage, keiner.
Es steht, wie man so schön sagt, in den Sternen.
Dort, wo die Freiheit liegt.
Und Träume wahr werden können.

Von Sophie Schubert, 11/DE



Ich habe mir in der laaaangen Zeit mit dem Covid19 oft folgendes vorgestellt:
Die kleinen Covidbolte leben ganz friedlich bei den Menschen in kleinen Steinhäusern! Wenn sie ein ruhiges Plätzchen gefunden haben, sind sie friedlich und tun keinem Tier und keinem Menschen etwas. Nur wenn sie verärgert werden und ihre Steindörfer und die empfindliche Natur zerstört werden , versuchen sie sich zu verteidigen und greifen die Lebewesen an.
In unserem Garten habe ich einige Steinhäusern gestellt um die Covidbolte friedlich zu stimmen.







Von Leonas Lifka, 5/3




Lieber Coronavirus,

ich habe mir die ganze Situation jetzt nun lange genug angeschaut und habe mich dazu entschlossen endlich etwas dazu zu sagen. Die Isolation und die zahlreichen Beschränkungen bringen jeden dazu sich eine Meinung über dich zu bilden und diese werde ich mir diesem Brief nun äußern. Doch sei bitte nicht schockiert über meine Worte und die Gedanken vieler anderer Menschen.

Uns alle nervst du. Dein ständiges Verlangen seit mehr als 3 Monaten im Mittelpunkt zu stehen, ist nicht mehr zum Aushalten. Man schaltet den Fernseher an und sieht überall nur dich und deine Millionen von kleinen Freunden. Ganze Fernsehstudios mussten wegen deiner immens vielen Freunde leergeräumt werden. Findest du das fair? Unsere Welt ist nicht mehr die gleiche. Straßen sind leer, weil man sich nur noch mit einer Kontaktbeschränkung treffen darf. Menschen fühlen sich einsam und bedrückt, da große Treffen untersagt sind und die Welt wirkt trotz der warmen Frühlingssonne düster und grau. Die schönen Frühlingstage musste ich alleine auf meinem Balkon verbringen, weil du nicht genug Aufmerksamkeit bekommen kannst. Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, wurden alle Schulen in ganz Deutschland und unzähligen anderen Ländern geschlossen. Sogar unserer Bildung stehst du im Weg. Nachdem du deine Reise durch alle Länder der Welt nun fast vollendet hast, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du Familie und Freunde aus jedem Land wieder einsammeln würdest und ganz schnell verschwindest. Aber weißt du was Corona, da du dein Ziel nun erreicht hast und in 100 Jahren noch immer in den Geschichtsbüchern auftreten wirst, kannst du nun deinen Egotrip beenden und auch einmal an die anderen denken. Wir alle mussten so viel durchmachen. Das geht schon bei dem 7-wöchigem Home Schooling los. Ich glaube, dass du dir nicht vorstellen kannst wie ätzend das war, seine Freunde so lange nicht sehen zu können. Keine sozialen Kontakte, sogar die Lehrer wurden vermisst. Dazu kommt, dass alle Läden dichtmachen mussten. Hast du schon einmal daran gedacht, dass man ein Unternehmen so auch im Nullkommanichts in den Ruin treiben könnte? Aber nicht nur das Leben der Ladenbesitzer geht den Bach hinunter, sondern auch die Wirtschaft. Die ganzen Kurzarbeitergelder und die eventuelle bevorstehende Inflation, bringt die Wirtschaft in große Schwierigkeiten. Hast du daran jemals einen Gedanken verschwendet? Ein weiterer Punkt auf der endlos langen Liste, sind die unzähligen Urlaube die abgesagt werden mussten. Auch wir Menschen wollen die Welt bereisen, nicht nur du. Meiner Meinung nach haben wir alle diese Auszeit verdient. Und falls du dir jetzt denkst „Diese Auszeit kann man sich auch in der jeweiligen Heimatstadt gönnen.“, dann hast du dich wohl nicht genug in Gera umgeguckt. Was keine Aufforderung sein soll uns einen erneuten Besuch mit weiteren deiner Freunde abzustatten, zumal einige noch immer hier hausen und sich offensichtlich gut vermehren. Was ich lediglich damit andeuten wollte war, dass hier in Gera einfach tote Hose ist. Keine Kinos, kein Freibad, keine anderen Freizeitaktivitäten. Außer die Fahrradwege, die sind ganz schön, aber nach der 34. Radtour nach Bad Köstritz oder Wünschendorf ist mein Bedarf und der vieler anderer, nach Fahrradfahren für dieses Jahr einfach gedeckt. Dazu kommt, dass dies nur mit jeweils einem anderen Freund oder der Familie möglich ist. Kannst du dir eigentlich vorstellen wie viele Leute sich unglaublich schöne Sommerplänen gemacht haben, durch die du uns alle letztendlich einen Strich gemacht hast? Das denke ich nicht, denn so vorausschauend handelst du nicht. Aber da hört es ja noch lange nicht auf. Die zahlreichen 18-Jährigen, die dieses Alter würdevoll feiern wollten, können das nicht mehr tun. 18 Jahre freut man sich auf diesen Tag und will die Unabhängigkeit von den Eltern feiern und dann fällt es wegen eines 160 nm großen Virus ins Wasser. Glaub mir, dein 1-jähriges Existenz-Jubiläum wird auch keiner feiern. Es gibt so viel Dinge, die durch deinen plötzlichen Anfall sich in den Mittelpunkt drängen zu müssen, nicht mehr möglich sind. Konzerte, Fußballspiele, ja sogar das Training im eigenen Verein. Dieser Aufwand ein solches Konzert zu planen ist riesig. Ich möchte dich mal sehen wie du so etwas bewältigen würdest, aber das einzige was du kannst, ist eine Pandemie auslösen und für Angst und Schrecken auf der ganzen Welt sorgen, in diesen Angelegenheiten ist dein Engagement grenzenlos. Ein letzter und abschließender Punkt über den ich mich beklagen möchte, ist die Maskenpflicht. So ein lästiges Ding die ganze Zeit vor Mund und Nase zu tragen ist katastrophal. Und da haben die Menschen ohne Brille einen gigantischen Vorteil gegenüber denen mit. Ich spreche mein größtes Beileid an die Brillenträger aus, die den halben Tag durch beschlagene Gläser schauen, diese putzen und die Brille mindestens 3-mal so viel ab- und aufsetzen müssen wie sonst. Aufgrund deiner Unart, wird ein solcher Mundschutz, vorallem im Sommer, für viele Schwächeanfälle und Hitzschläge sorgen, denn darunter gut Luft zubekommen, ist eine Tortur. Siehst du eigentlich was du anrichtest, Corona? Mir fehlen langsam die Worte. Ich weiß nicht wann du endlich aufhörst und die Menschheit in Frieden leben lässt, aber ich hoffe bald. Bitte nimm dir meine Worte zu Herzen und denk nicht nur an dich selbst, denn Egospieler mag keiner ;). Mach es doch bitte einfach wie die Grippe, der Influenzavirus und weile unauffällig über Jahrzehnte hinweg unter den Menschen, ohne jegliche Aufregung zu verursachen. Gib uns unseren normalen Alltag zurück und lass die Welt sich wieder normal drehen. Danke schon einmal im Voraus.

Hoffentlich bis auf Nimmerwiedersehen:)

Mit bösen Grüßen

Von Selina Hoffmann, 10/1



Während diesen Tagen fand ich auch die Zeit, neben Variationen auch selbst Kompositionen anzufertigen. So entand nun auch dieses 8-minütige Klavierstück, beginnend in As-Moll, endend in F-Dur.



Von Yannick Albert, 10m







Ein Selbstporträt, gemalt mit Acryl auf Leinwand, 70×50cm.

Eine kleine positive Seite hat die ganze 'social distancing' Zeit. Wir sind zuhause, in vertrauter und sicherer Umgebung, aber vor allem haben wir neben den ganzen schulischen Erledigungen mehr Zeit für andere Dinge. Zeit für uns selbst, um uns einmal wieder etwas Gutes zu tun, ein Bad zu nehmen, die Lieblingsserie zu schauen oder einfach zu entspannen. Wir haben mehr Zeit um uns mit unserem Körper und Geist auseinander zusetzen, zu schauen, was uns gut tut und welche Dinge uns in unserem Alltag negativ einschränken.

Nutzt die Zeit um euch selbst besser kennen zu lernen. Nutzt die Zeit um zu verstehen, wer ihr tief im Innersten seid. Nutzt die Zeit um zu erkennen, dass ihr als Mensch genau so viel wert seid, wie jeder andere. Lernt euch zu akzeptieren und zu lieben. Erst, wenn man sich selbst liebt, kann man lernen andere Menschen bedingungslos zu lieben.

Und denkt daran: Ihr seid wunderschön so wie ihr seid und macht die Dinge, die euch glücklich machen!

🌻🌞🧡



Von Anna Walther, 12m






Trotz aller Schwierigkeiten bringt die aktuelle Situation auch etwas Gutes mit sich. So findet man beispielsweise mehr Zeit für Dinge, welche sonst nicht so stark verfolgt werden können. Ich habe in dieser Zeit die Melodie der deutschen Nationalhymne im Kopf gehabt, hatte einmal mit den Harmonien herumexperimentiert und diese umgekehrt. Das Ergebnis: Die deutsche Nationalhymne in C-Moll, umkomponiert und eingespielt von mir.



Von Yannick Albert, 10m








Kommentare



Dein Kommentar muss zwischen 10 und 5000 Zeichen betragen.
Zitieren Antworten

Formatierung

Zitat: einfach "(Zitat von XY)" hinter das Zitat schreiben

"Arguing that you don't care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say." (Zitat von Edward Snowden)

Antworten auf einen anderen Kommentar: einfach ganz am Anfang "(Antwort auf Kommentar Nr. X)" schreiben.




Bitte gib deinen Nutzernamen ein.



Zur Spamvermeidung musst du eine (gültige) E-Mail-Adresse angeben.


Wie wir dir bereits mitgeteilt haben, gelten hier die Nutzungsbedingungen, die du durch Nutzung unserer Website anerkennst. Bestätige dies bitte.



Senden


zurück zur Startseite

Einstellungen

Thema:





Datenschutz-Popup:




detaillierte Statistik (mehr Infos: Datenschutz)


Wenn du unseren Blog regelmäßig mit den gleichen Einstellungen besuchen willst, kannst du die folgende URL als Lesezeichen speichern. Die Einstellungen werden dann jedes Mal automatisch vorgenommen.

Kopieren



Speichern Cookies löschen Abbrechen