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03.06.2020 Beitrag teilen Beitrag teilen: Domain: https://OK Link wurde kopiert!


Foto: © Alexas_Fotos/Pixabay

Corona [koˈʁoːna]: Ein durchaus klangvolles Wort, sechs Buchstaben, drei Silben, harmlose Assoziationen an einen weiblichen Vornamen weckend. Und dennoch - seit den letzten Monaten gibt es wohl nichts anderes, das Politik und Medien so sehr dominiert. Als "kleiner Gruß" aus Fernost anfangs belächelt, taten sich langsam ungeahnte Abgründe auf. Selten wurde unsere Gesellschaft auf eine derartig harte Probe gestellt. Denn nun zeigt sich: sind wir in der Lage, zusammenzurücken, wenn es darauf ankommt, oder sind wir Millionen von Einzelkämpfern?

In diesen verrückten Zeiten mutiert manch biederer Familienvater zu Superman: todesmutig wird die eine oder andere Packung Nudeln im heimischen Supermarkt ergattert, als Trophäe stolz nachhause gebracht und der sehnsüchtig wartenden Familienbande kredenzt. Doch was geben uns diese Hamsterkäufe? Haben wir wirklich Angst um unser Überleben? Sicherlich nicht. Vielmehr ist es wohl der quälende Zustand , von äußeren Umständen abhängig zu sein. Ausgangssperre, Reisewarnung, Kontaktbeschränkungen - viel Handlungsspielraum bleibt da kaum. Uns als Wohlstandsgesellschaft fällt es allerdings schwer, auf Privilegien und Freiheiten zu verzichten. Also wenigstens etwas vermeintliche Sicherheit schaffen, ein weiches Polster, auf das man im Notfall fallen kann. Dieses Denkmuster ist verständlich; es liegt in der menschlichen Natur, sich in Krisenzeiten auf das engste Umfeld, auf die eigene Familie zu beschränken. Man hat schließlich mit seinen eigenen Sorgen genug zu tun, wozu also groß um andere kümmern?

Während die einen mühselig versuchen, Home Office und Familie unter einen Hut zu bekommen, scheinen die anderen die neu gewonnene Freiheit in Form von "Corona-Ferien" sichtlich zu genießen: nicht selten sind bis spät abends wahlweise grölende Kinder oder basslastige Rapmusik vom benachbarten Spielplatz zu hören. Angesichts dessen können viele pflichtbewusste Bürger nur den Kopf schütteln. Haben die Eltern dieser Kinder und Jugendlichen denn gar nichts verstanden? Offenbar ist es nicht gelungen, dem Nachwuchs die Wichtigkeit der aktuellen Maßnahmen nahe zu bringen.

Diese Menschen vergessen jedoch: Bisher gab es nie eine vergleichbare Situation. Ob Pest, zwei Weltkriege, oder Einschränkungen in der DDR - all das hat die junge Generation nie erlebt und bisher weit von sich gedrängt. Kein Wunder also, dass es schwer ist, urplötzlich in nahezu apokalyptischen Verhältnissen zu leben, die alle unsere Freiheiten drastisch beschneiden.

Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, ob unsere Gesellschaft so funktionieren kann.

"Du hast Corona!" Ein neues Denunziantentum flammt auf. Um das zu erleben, reicht schon eine Fahrt mit der Straßenbahn. Auf jedes nervöse Hüsteln oder Schnaufen folgt die Reaktion der Mitreisenden auf dem Fuße - wenn Blicke töten könnten... Auch die Grillparty im Garten wird angesichts des lauernden Nachbarn im Fenster zur Herausforderung.

Solche Momente lassen innehalten und hinterfragen, ob unsere Gesellschaft so funktionieren kann. Anstatt in der ohnehin miserablen Situation einander mit Misstrauen zu begegnen, sollten wir überlegen, ob das jetzt nicht die Situation wäre, in der wir -zumindest im Geiste- enger zusammenrücken müssten. Denn Panik ist nicht gut und macht jede Empathie unmöglich.

Ja, die Situation ist mies. Aber statt uns gegenseitig das Leben noch schwerer zu machen, könnten wir einfach versuchen, zusammen durchzukommen. Wie wär's? Und das nächste Mal, wenn wieder alle Sicherungen durchbrennen, man sich fühlt wie im Irrenhaus und am liebsten ohne Maske durch den Supermarkt rennen würde, sollte man sich einfach in Ruhe hinsetzen, durchatmen und ganz pragmatisch fragen, ob die dritte XXL-Packung Spaghetti denn wirklich nötig ist.

Von Maxine Günther

Dieser Beitrag ist auch im Kreativwettbewerb erschienen.


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