Hightech im Keller sorgt für besten Klang aus Gera
Warum ein Gymnasium in Gera ein Tonstudio braucht. Wie es auf den modernsten Stand gebracht werden konnte.
Für Hightech-Klang geht es zunächst abwärts. Der verwinkelte Keller des Schulhauses des Rutheneums seit 1608 in Gera beherbergt einen besonderen Raum. Schallgedämmt, ist jetzt eines der modernsten Tonstudios der Stadt entstanden. Nahezu professionell können die Musikspezialklassen, die Chöre, Gesangsschüler und Instrumentalisten des Gymnasiums Konzertmitschnitte und Tonaufnahmen erarbeiten. Zudem lässt sich direkt an der Technik ausbilden, sodass Schüler das Rüstzeug für eine mögliche Berufslaufbahn im Bereich Tontechnik erhalten.
Technik im Laufe der Jahre veraltet
Bereits im Jahr 2002 hatten Schule, das Land Thüringen und die Stadt dieses Tonstudio eingerichtet. Gelang es in den Anfangsjahren noch, durch kleine Investitionen die Technik am Laufen zu halten, war irgendwann Schluss. 2014 investierte letztmalig der Förderverein des Gymnasiums. Drei Jahre später blieb endgültig der Ton im Studio aus: Die Technik war veraltet, Software-Updates waren nicht mehr möglich. „Damit musste dieses Zusatzangebot an der Schule ausfallen“, erinnert sich Lehrer und Chorleiter Christian K. Frank.
Großzügige Spender und offene Ohren
Mit großem Engagement und Hartnäckigkeit hat sich der Förderverein des Rutheneums gekümmert, um das Tonstudio wiederbeleben zu können. Dank engagierter Unterstützer und großzügiger Spender wurde es nun mit insgesamt rund 41.000 Euro ertüchtigt und mit neuer Computer- und Aufnahmetechnik, Mischpulten, Monitoren und Mikrofone ausgestattet.
Allein die „Rittal-Foundation“ von Friedhelm Loh, hat dafür 18.000 Euro bereitgestellt. Rainer Reissner, Leiter der Rittal-Stiftung über die Beweggründe: „Uns ist es wichtig, hier einen attraktiven Standort für Bildung zu erhalten. Gerade musische Bildung hat viele positive Effekte für die Persönlichkeitsentwicklung. Das miteinander Singen und Arbeiten im Tonstudio hilft den jungen Menschen auch, Teamfähigkeit weiterzuentwickeln.“ Die Sparkasse Gera-Greiz unterstützt das Projekt mit 3.500 Euro. Gleichfalls hat sich die Stadt Gera engagiert und zudem ein offenes Ohr für Wünsche gehabt.
Voller Freude und mit großer Dankbarkeit nehmen die Gymnasiasten und Lehrer den wiederbelebten Unterrichtsort in Besitz. Damit sind sie wieder in der Lage, Tonaufnahmen, Demobänder für Wettbewerbe oder auch eigene Musik zu produzieren. Die Ergebnisse können sich mit Sicherheit sehen, besser: hören lassen - noch dazu mit tollem Klang.